Der Stand der Ding beim Internet

Breitbandausbau im Stadtbezirk Hombruch

Im Stadtbezirk haben wir einen bunten Technologie- und Anbieter- Mix. Von der DSL Leitung mit wenigen 1000kB/s bis hin zum Glasfaseranschluss.

Als Technologien kommen Telefonleitungen mit DSL, TV-Kabel Koaxialkabel, Glasfaserleitungen und Mobilfunk mit LTE. Jede der Technologien hat so ihre Vor- und Nachteile. Wir möchten diese hier kurz auf den Stadtbezirk bezogen untersuchen.

Mobilfunk mit LET (G4):

Neuer Mobilfunkmast an der Terwestenstraße.

LTE 4G ist zur Zeit Stand der Technik. Der G5 Standard ist zwar schon in Feldversuchen im Einsatz, aber bis er flächendeckend zum Einsatz kommt wird es noch etwas dauern. Ob als Zwischenschritt noch LTE 4G Advents kommen wird ist fraglich. Mit LTE G4 sind max. 150Mbit möglich. Das Problem beim Mobilfunk ist, dass sich alle in einer Funkzelle die Bandbreite teilen müssen. Also muss man bei der Zunahme der Geräte die Funkzellen kleiner machen, was mehr Sendemasten oder neue Technik erfordert, sowohl beim Anbieter als auch beim Kunden. Ein Ersatz für den Internet Zugang via Kabel wird es im dicht besiedelten Raum so nicht werden können! (Theoretisch ist auch eine Versorgung mit Satellitentechnik möglich. Hier sind aber die Ping-Zeiten sehr schlecht und auch die Kapazität begrenzt.)

 

TV-Kabel Koaxialkabel:

Zwischendurch schaut es nicht so aus, aber das hat System. Glasfaser-Leerrohre leider nicht für Häuser an der Straße.

Da wo Kabelfernsehn in Hombruch möglich ist, ist auch Internet über Kabel möglich. Hier sind heute schon 400Mbit im Download möglich. (Docsis 3.0) Das ist im Grunde schon sehr schnell. Leider hat das ganze systembegingt  zwei Einschränkungen: Der Upload ist im Verhältnis recht langsam und Zudem müssen sich alle die hinter dem letzten Knotenpunkt vor dem Kundenanschluss liegen sich die Bandbreite teilen.  Was bei hoher Anschlussquote und Auslastung zu Einbrüchen der realen Bandbreite führt. (Andere Einschränkungen wie Dual-Stack Lite (DS-Light) sind Provider verursacht, aber nur für wenige Kunden relevant.) Das soll mit Doscis 3.1 alles besser werden und die Bandbreite soll noch grösser werden. In Bochum soll noch 2018 ein groß angelegter Versuch starten. Der größte Nachteil beim TV-Kabel Internet ist, dass ihn nur der bekommen kann, bei dem diese Kabel auch bis in Haus gelegt sind. Es gibt keinen Anspruch auf den Anschluss wie etwa bei der Telekom. Unitymedia hat aus Kostengründen wenig Lust kleine Einfamilienhäuser, Siedlungen anzuschließen.

Glasfaseranschluss:

Aus heutiger Sicht das Beste was möglich ist! Bandbreiten von 1GBit gibt es schon heute für Privatkunden wobei technisch noch ein Vielfaches möglich wäre. Die Sache hat aber einen gewaltigen Haken! Zu jedem Haus muss eine neue Leitung gelegt werden. Bei Verlegung im Erdreich muss man mit 700Euro pro Meter rechnen. Das kann weder bezahlt werden, noch hätten die Tiefbaufirmen die Kapazität dies in kurzer Zeit zu bewältigen. (10Jahre wären sicher schon sehr euphorisch geschätzt)

Das „alte“ Telefonkabel:

Telefonzelle ohne Zelle! „Offener Vollzug“ mal anders.

Die Telekom muss jeden anschließen! Dass sich das womöglich nicht rechnet, ist dabei kein Argument! Auf den beiden Kupferadern muss sie somit eine Telefonleitung zum Telefonieren anbieten. (Einen Internetanschluss mit einer Mindestbandbreite sieht das Gesetz nicht vor.) Um überhaupt einen brauchbaren Internetanschluss auf den zwei Kupferleitungen anbieten zu können, nutzt man die DSL Technik. Leider hat dies ein Problem, wenn die Leitung von der Einspeisestelle bis zum Kunden recht lang ist. Desto länger die Leitung desto geringer die Bandbreit. Zwar konnte die DSL Technik sehr große Fortschritte in den letzten Jahren erzielen, aber dieses Problem bleibt. Was die Telekom nun mit dem Vectoring macht ist ein Kunstgriff auf zwei Ebenen. Zum einen wird beim Vectoring  und super Vectoring hoch moderne Technik eingesetzt. Zum anderen wird der Weg zum Kunden verkürzt. An den Kontenpunkten werden neue Verteilerkästen aufgebaut und diese werden mit Glasfasertechnik versorgt. So sollen Ende 2018 250Mbit Download und 40Mbit Upload möglich sein. Leider passiert dieser Ausbau aus unserer Sicht auch nur recht zögerlich und nicht immer logisch. Hier hat auch die Politik eine Mitschuld, was wir nicht verschweigen wollen.

Aus unserer Sicht ist Vectoring nicht die technisch schönste Lösung, aber aus den gegeben Rahmenbedingungen die beste Lösung! Sie ist ein Zwischenschritt zum Glasfaseranschluss. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir möglichst bis Ende 2018 im Stadtbezirk Hombruch flächendeckend für alle die es wollen Super Vectoring anbieten könnten. Soweit wir das beeinflussen können möchten wir alles Notwendige tun. Ein Flächendenkender Ausbau mit Glasfaser bleibt dabei natürlich das Ziel.

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